Rolf-Axen-Straße 4a
Gleich am Anfang der Rolf-Axen-Straße, in dem imposanten Haus mit seinen zwei charakteristischen Türmchen auf dem Dach, lebte die vierköpfige Familie Aksen.1 Um 1912 zogen sie nach Kleinzschocher. Die Familie war jüdisch, die beiden Söhne in der kommunistischen Bewegung aktiv. Nur der jüngste Sohn, Hermann Axen, überlebte die Zeit des Nationalsozialismus.
Sophie & Bernhard Aksen
Sophie Marie Aksen wurde 4. Juli 1878 in Brody, in der heutigen Ukraine geboren. Die Stadt war durch den Pelzhandel eng mit Leipzig verknüpft. Viele der dort lebenden jüdischen Gewerbetreibenden verlagerten ihren Lebensmittelpunkt Anfang des 20. Jahrhunderts nach Leipzig. Sophie Marie zog mit ihrer Familie wahrscheinlich 1882 nach Leipzig. Da ihr Geburtsname in den Quellen unterschiedlich angegeben wird, ist momentan nicht nachvollziehbar, wo sie damals wohnte oder wer ihre Eltern waren. Nach Angaben ihres Sohnes Hermann zog sie nach dem Tod ihrer Eltern 1893 von Leipzig nach Wien, um dort bei ihrer Schwester zu leben.2
In Wien lernte Sophie den Studenten Bernhard Wolf Beer Aksen kennen. Er wurde am 22. August 1881 in Lwiw (Lemberg) geboren. Welche Fachrichtung er in Wien studierte, ist nicht bekannt.3 Die beiden heirateten im März 1911 in Tarnopol, ein knappes Jahr später, am 08. Februar 1912, wurde dort der erste Sohn Rudolf geboren. Kurz darauf zog die Familie nach Leipzig. Ab 1915 war die Familie Aksen im Leipziger Adressbuch für die Bahnhofstraße 4a (heute: Rolf-Axen-Straße) eingetragen.4 Im Ersten Weltkrieg kämpfte Bernhard Aksen in der österreichisch-ungarischen Armee. 5 Am 6. März 1916 kam der zweite Sohn, Hermann Axen, zur Welt.
Bernhard und Sophie Aksen waren Mitglieder der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig. Sie pflegten einen liberalen Umgang mit der Religion. Beide waren deutschsprachig aufgewachsen, nach dem Zerfall der K & K Monarchie wurden sie staatenlos. Ihre Geburtsorte wurden nach dem Ersten Weltkrieg Polen zugeschlagen, Bernhard und Marie fühlten sich dem Land jedoch nicht verbunden. Laut Hermann Axen schreckte den Vater auch der grassierende Antisemitismus in Polen ab. Er entschied sich dafür, sich weder für die polnische noch für die deutsche Staatsbürgerschaft zu bewerben. Die Familie war damit seit 1918 staatenlos.7
Rote Jugend in Zschocher
Bernhard Aksen war Kaufmann und handelte zunächst mit Kolonial-Drogen und Parfüm. Später stieg er in den Pelzhandel, das sogenannte Rauchwarengeschäft, ein. Sein Geschäft befand sich in der Nikolaistraße. Die Familie besaß eine große Bibliothek die mit den Klassikern der Weltliteratur und der Philosophie ausgestattet war und von den Kindern fleißig genutzt wurde. Sohn Rudolf ergänzte sie bald um die Klassiker der sozialistischen Literatur. Schnell sollten sich beide Söhne von der kleinbürgerlichen Lebenswelt der Eltern lösen um politisch aktiv zu werden. Rolf Aksen trat zunächst der SPD bei und engagiert sich in der Jugendarbeit. Er leitet eine Ortsgruppe der Kinderfreunde. Grund für seine Abkehr von den bürgerlichen Lebensentwürfen seiner Eltern war wahrscheinlich seine Lebensumgebung in Zschocher. Der Stadtteil war stark von den Ideen der Arbeiter:innenbewegung geprägt. Not und Armut waren alltäglich. Hermann Axen beschrieb 1996 die Atmosphäre im Viertel in den 1930er Jahren folgendermaßen:
“ Das soziale Milieu des Leipziger Stadtviertels hatte auf mich einen großen Einfluss. In unserm Hause wohnten Facharbeiter, Kaufleute, Intellektuelle. Großbourgeoisie [reiche Menschen aus der Oberschicht, Anmerk. d. Verf.] gab es in diesem Viertel nicht. Aus meiner Kindheit erinnere ich mich an die Hungermärsche, die Inflation. […] Ein großer Teil der Arbeiter unseres Stadtviertels waren Sozialdemokraten. Stark war die Arbeitersportbewegung entwickelt. Hier waren die Sozialdemokraten wie die Kommunisten sehr aktiv. Es gab auch Arbeitergesangsvereine. Manche Leute aus der Nachbarschaft gehörten dem Zentrum [eine christlich – konservative Partei, Anmerk. d. Verf. ] an. Nazis gab es kaum bei uns. Das änderte sich erst 1933.“
Hermann Axen, 1996
Mitte der 1920er Jahre des vergangenen Jahrhunderts besuchte Rolf die Israelitische Realschule, die Schule der jüdischen Gemeinde, in der Gustav-Adolf-Straße. Rudolf Aksen wurde immer wieder als eine Art politisches Wunderkind beschrieben. Er konnte seine politische Einstellung mit einfachen Worten vermitteln und wurde dafür bei seinen Genoss:innen hochgeschätzt. Auch auf seinen jüngeren Brüder übte er starken Einfluss aus:
„Den Haupteinfluß auf meine Entwicklung haben allerdings nicht meine Eltern ausgeübt. Es war mein Bruder. […] Seine Schulbildung hatte er in einer jüdisch-israelitischen Realschule erhalten, wo er nach zehn Klassen die mittlere Reife erwarb. Aus Protest gegen die Berufswünsche meiner Eltern, denen zufolge er als jüdischer Junge Kaufmann werden sollte, lernte mein Bruder Schlosser, und zwar bei einem kommunistischen Handwerksmeister mit einer kleinen Werkstatt in Lindenau. […] Mein Bruder war sehr begabt und belesen. Er war ein hervorragender Redner, der mit einfachen Worten die Leute ansprechen konnte.“
Herman Axen, 1992
Nach einer kurzen Zeit bei der SPD, wo er schon in jungen Jahren auf Versammlungen als Redner auftrat, orientiert er sich politisch neu. Er trat der KAPD bei, einer linken Abspaltung der KPD, die sich gegen die zentralistische Organisation der KPD wendete und den Parlamentarismus ablehnte. Eines der exponierten Mitglieder der KAPD und wichtiger Protagonist des Mitteldeutschen Aufstands, Karl Plättner, wohnte mittlerweile ebenfalls in Leipzig. Rudolf Aksen besuchte ihn häufig in seiner Wohnung in Leipzig-Leutzsch. Dort wurden rege Diskussionen geführt und so lernte er auch die 13 Jahre ältere Frau von Karl Plättner kennen, Gertrud Plättner.
Gertrud, die am 28. Februar 1899 im Leipziger Westen als Gertrud Gaiewski geboren wurde, war zu dieser Zeit schon lange politisch aktiv und stand kompromisslos für ihre Überzeugungen ein. Bereits 1917 wurde sie aufgrund ihrer politischen Tätigkeit in der Jugendorganisation der SPD festgenommen. Mit nur 18 Jahren musste sie eine sechsmonatige Gefängnisstrafe verbüßen. Da sie aufgrund einer Amnestie freigelassen wurde, ist zu vermuten, dass die ursprüngliche Strafe um einiges höher war. Während dieser Zeit lernte sie den Agitator und Revolutionär Karl Plättner kennen, den sie ein paar Jahre später heiratete. 9
Karl Plättner war damals eine bekannte aber auch umstrittene Figur in der Arbeiter:innenbewegung. Er vertrat einen radikalen Kurs und versuchte die Revolution mit Waffengewalt zu erzwingen. Als im März 1921 der Mitteldeutsche Aufstand ausbrach, war Gertrud Teil einer zentralen Gruppe um ihren späteren Ehemann, der Plättner-Gruppe. Die Gruppe, in der auch mehrere Frauen aktiv waren, versuchte den Aufstand voranzutreiben. Sie bewaffneten Arbeitslose und Arbeiter:innen in den Industriegebieten in Sachsen-Anhalt, besetzten Fabriken oder „beschlagnahmten“ Gelder aus den Tresoren von Lohnbüros und Fabrikbesitzern. Insgesamt hatte die Gruppe bis zu einer Million Reichsmark erbeutet, die sie nach unten umverteilte. Die Beute ging an arbeitslose Kommunist:innen oder floss in den Druck von Propagandamaterial. Die Gruppe nannte diese Aktionen „Individuelle Expropriation“, was etwa „spontane Enteignung“ bedeutete.11 Der geplante Aufstand scheiterte jedoch nach kurzer Zeit. Plättner und seine Gruppe machten jedoch weiter und überfielen Banken und Großindustrielle. Gertrud Plättner wurde 1921 von der Polizei gefasst und zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits mit ihrem Sohn, den sie später nach seinem Vater Karl benannte, schwanger. Durch einen Hungerstreik erzwang sie eine Haftunterbrechung, um ihren Sohn zur Welt zu bringen.12 Karl Plättner wurde ebenfalls gefasst und zu zehn Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis begann er zu schreiben und verfasste unter anderem das Buch „Eros im Zuchthaus“. Er thematisierte darin Tabuthemen wie Sexualität und Homosexualität in Haftanstalten. Nachdem er frühzeitig aus der Haft entlassen wurde, zog er in den Leipziger Westen, nach Leutzsch, wo er eine Holzhandlung eröffnete.
Karl Plättner nach seiner Verhaftung 191713
Die Ehe zwischen Gertrud und Karl war zu diesem Zeitpunkt schon zerrüttet, das Ehepaar hatte sowohl auf persönlicher als auch auf politischer Ebene starke Differenzen. Rolf Aksen wandte sich schließlich von der KAPD ab, wurde Mitglied der KPD und stieg dort schnell in der Parteihierarchie auf. Nach kurzer Zeit war er Mitglied der Leipziger Bezirksleitung. Seine Besuche bei Karl Plättner setzte er jedoch weiterhin fort. Als er ihn eines Abends jedoch nicht antraf und zum ersten Mal mit Gertrud Plättner ein „privates“ Gespräch führte, kamen die beiden sich näher. Für Gertrud Plättner war dies der endgültige Grund, sich von Karl scheiden zu lassen, was dieser mit allen Mitteln zu verhindern versuchte. Rolf und Gertrude bezogen eine gemeinsame Wohnung in Leutzsch.14
Rudolf oder Rolf, wie er von seinen Genoss:innen in der Partei genannt wurde, und Gertrud waren in der Kommunistischen Partei sehr geschätzt. Gertrud arbeitete zusammen mit Rudolf Renner in der Redaktion der Sächsischen Arbeiterzeitung und Rolf tingelte über die sächsischen Dörfer, um der Landbevölkerung die Idee des Kommunismus schmackhaft zu machen. Sein Spitzname lautet dementsprechend „Bauern-Rolf“. 1932 wurde er als Sekretär der Unterbezirksleitung nach Zittau berufen.
Sein Bruder Hermann wurde zu dieser Zeit ebenfalls politisch aktiv. Er trat der Ortsgruppe Kleinzschocher des Kommunistischen Jugendverband Deutschland (KJVD) bei und wurde „politischer Zeitungsobmann“. In dieser Funktion gestaltete er Wandzeitungen und sorgte dafür, dass diese auch in Kleinzschocher an öffentlichen Plätzen aufgehängt wurden. Damals war er noch Schüler am Realgymnasium in Lindenau, der heutigen Helmholtzschule. Aufgrund der Staatenlosigkeit seines Vaters wäre die Schulbildung teuer geworden. Für den Besuch des Gymnasiums war ein monatliches Schulgeld fällig. Für deutsche Staatsangehörige betrug die Gebühr bis zu 20 Reichsmark, für staatenlose 40 Reichsmark. Aufgrund der guten Leistungen wurde Hermann Axen jedoch eine Freistelle gewährt. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde er zum Direktor bestellt. Dieser kündigte ihm an, dass sein Stipendium nicht mehr verlängert werden würde.
Als im Januar 1933 Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde und kurze Zeit später die KPD verboten wurde, arbeiten beide illegal weiter. Getrud wurde im Mai 1933 in ihrer Wohnung in Leutzsch in Schutzhaft genommen. Die Gestapo fahndete zu dieser Zeit bereits fieberhaft nach Rolf Aksen.17 Am 23. September 1933 wurde er schließlich in Dresden verhaftet und im Polizeigefängnis verhört und gefoltert. Zwei Tage später wurden seine Eltern darüber informiert, dass ihr Sohn schwer erkrankt im Polizeigefängnis Dresden inhaftiert sei. Rolfs Vater brach sofort auf, um ihn zu besuchen. Als er in Dresden eintraf, teilte man ihm jedoch den Tod seines Sohnes mit, angeblich habe er Selbstmord begangen.18 Bei Rolf Aksens Beisetzung soll der Sarg so präpariert gewesen sein, dass es unmöglich war, ihn zu öffnen. 19
Die Grabstätte von Rolf Aksen auf dem Jüdischen Dresdner Friedhof.20
Wenige Wochen nach dem Tod von Rolf Aksen, boten Funktionäre der illegal arbeitenden KPD seiner Familie an, sie in die Sowjetunion zu bringen. Bernhard Aksen lehnte jedoch ab. Das Angebot wurde an Gertrud weitergereicht, die auch einwilligte. Kurz darauf wurde sie jedoch erneut verhaftet und verbrachte sechs Monate in Untersuchungshaft. Ihr wurde vorgeworfen, an der Herausgabe der illegalen Sächsischen Arbeiter Zeitung beteiligt gewesen zu sein. Jedoch fehlten die Beweise und sie musste wieder entlassen werden, danach blieb sie in Leipzig und schloß sich, nach eigenen Aussagen, später der Gruppe um Wiliam Zipperer an.
Für die Familie Aksen begannen nach der Ermordung ihres ältesten Sohns harte Zeiten. Hermann Axen musste die Schule verlassen und begann eine Lehre, Berhard Aksen musste sein Geschäft schließen und war so ohne Einkommen, Sophie Aksen erkrankte schwer. Im November 1934 wurde Hermann Axen ebenfalls wegen Vorbereitung zum Hochverrat verhaftet und Ende 1935 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung 1937 wurde er aufgrund seiner Staatenlosigkeit ausgewiesen und ging nach Frankreich, um dort im Kreis anderer deutscher antifaschistischer Emigrant:innen politisch aktiv zu sein.
Sophie Aksen wurde im Herbst 1938 im Zuge der sogenannten Polen-Aktion aus dem Deutschen Reich ausgewiesen. Diese „Polen-Aktion“ traf vor allem jüdische Bürger:innen, die nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besaßen, sie wurden überfallartig aus ihren Wohnungen geholt und nach Polen abgeschoben. Bernhard Aksen, der an diesem Tag den Fängen der Polizei entkommen konnte, blieb noch bis Mitte 1939 in Leipzig, musste die Wohnung in der Bahnhofsstraße jedoch verlassen und in ein sogenanntes Judenhaus in der heutigen Tschaikowsky Straße ziehen.
Mitte 1939 wurde auch er ausgewiesen. Sophie und Bernhard Aksen gingen nach Lwiw in der Ukraine. In seinen Erinnerungen erzählte Hermann Axen 1996 über die letzten Kontakte zu seinen Eltern:
„Sie gingen in die Geburtsstadt meines Vaters nach Lwow (Lemberg), wo mein Vater noch eine jüngere Schwester hatte. Ich hatte kaum Informationen. Ich bekam lediglich eine Karte meines Vaters aus Polen und dann einen Brief bereits aus der Sowjetunion. In diesem Brief schrieb mein Vater, dass die sowjetischen Behörden zur Kenntnis genommen hätten, dass seine Söhne Kommunisten waren und einer von ihnen ermordet wurde. Daraufhin bekam er, wie er schrieb, sofort die sowjetische Staatsbürgerschaft und wurde – wegen seiner Fachkenntnisse in der Möbelbranche – Lagerverwalter einer Möbelgroßhandelsfirma in Lemberg, […] Meine Eltern hatten eine eigene Wohnung bekommen und es ging ihnen gut. In einem zweiten Brief teilten mir meine Eltern mit, dass sie die Möglichkeit bekommen hätten, für acht Tage in einem Kurort in der Nähe von Odessa Urlaub zu machen. Das war die letzte Nachricht von meinen Eltern.“
Hermann Axen 1992
Wahrscheinlich wurden Sophie und Berhard Aksen nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Lwiw ermordet.22
Hermann Axen wurde 1940 in Frankreich verhaftet und in dem Sammellager Le Vernet bis 1942 interniert und dann nach Deutschland ausgeliefert. Er wurde nach Auschwitz in das Lager III Monowitz deportiert und kam später nach Buchenwald. Er überlebte die Zeit im Lager und wurde später ein hochrangiger Funktionär der SED.
Am 1. August 1945 wurde die damalige Bahnhofsstraße in Rolf-Axen-Straße umbenannt. Die Schule am Adler trug bis 1995 den Namen Rudolf-Axen-Schule, im Mai 1987 wurde in Bernau ein Denkmal für ihn eingeweiht. Die Erinnerung an Rolf Axen ist wahrscheinlich dem Betreiben seines Bruder Hermann zu verdanken. Laut Heike Liebsch war Rolf wohl eines der ersten jüdischen Opfer der Nationalsozialisten in Dresden. Allerdings gibt es in den Erinnerungen kaum einen Bezug zum Judentum. Die Zerrissenheit zwischen seiner Herkunft und seiner politischen Arbeit, die anscheinend lange Zeit nicht zusammengedacht werden konnte, wird bei einem Besuch der Grabstätte von Rudolf Aksen auf dem Neuen Israelitischen Friedhof in Dresden anschaulich. Ab 1992 befanden sich zwei Grabsteine dort. Einer war „dem geliebten Sohn und Bruder Rudolf Aksen“ gewidmet, mit hebräischer Inschrift und klar religösen Bezügen, unter anderem wird sein Synagogenname Rachmiel genannt. Der zweite Grabstein war „dem Genossen und Widerstandkämpfer Rolf Axen“ gewidmet. 23
Quellen:
- Sächsisches Staatsarchiv, 20237 Bezirkstag / Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 1752
Zur Schreibweise Aksen/Axen. Die Familie änderte, wahrscheinlich 1937, ihren Namen von Aksen zu Axen, zumindest findet sich die Familie ab 1938 im Leipziger Telefonbuch unter dem Namen Axen. Es ist davon auszugehen, dass dies geschah, um den Namen einzudeutschen. Ob freiwillig oder durch Zwang ist nicht bekannt. Hermann Axen änderte auch nach 1945 seinen Namen nicht wieder in Aksen. Trotzdem nutzen wir in diesem Text, mit Ausnahme für Hermann Axen, die Schreibweise Aksen, da dies der ursprüngliche Name der Familie ist und ohne die rassistisch bedingte Ausgrenzung durch die deutsche Mehrheitsgesellschaft und die Hetze der Nationalsozialisten wahrscheinlich nicht geändert worden wäre. Der (wahrscheinlich) ursprüngliche Grabstein von Rudolf Aksen trägt ebenfalls den Nachnamen in seiner ursprünglichen Schreibweise. Für Hermann Axen wird die Schreibweise Axen verwendet. ↩︎ - Axen, Hermann 1996: Ich war ein Diener der Partei, edition ostt ↩︎
- Ebd. ↩︎
- Leipziger Adressbuch, 1915, Teil 1 S.5, online unter https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/92594/37# ↩︎
- Axen, Hermann 1996: Ich war ein Diener der Partei, edition ost ↩︎
- Stadtgeschichtliches Museum, MOG10063 ↩︎
- Axen, Hermann 1996: Ich war ein Diener der Partei, edition ost. ↩︎
- Stadtgeschichtliches Museum, Inventar-Nr. F/4886/AB ↩︎
- Ulrich, Volker 2000: Karl Plättner – der ruhelose Rebell, C.H. Beck Verlag, München. ↩︎
- SächStA-L, 20237, Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig Nr. 16520 ↩︎
- Dr. Hoyer, Guido: Karl Plättner (1893–1945), Wege und Irrwege eines deutschen Kommunisten in: https://freising-im-nationalsozialismus.de/karl-plaettner-1893-1945-wege-und-irrwege-eines-deutschen-kommunisten/. ↩︎
- Ebd. ↩︎
- Foto: Bundesarchiv Berlin ↩︎
- SächsSta-L, 21692, SED, Sammlung Erinnerungen, Nr. V/5/250. ↩︎
- Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Inventar-Nr. F/2075/AB ↩︎
- Von Deutsche Fotothek, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=70571748 ↩︎
- SächsSta-L, 21692, SED, Sammlung Erinnerungen, Nr. V/5/250 ↩︎
- Ebd. ↩︎
- Erkämpft das Menschenrecht – Lebensbilder und letzte Briefe antifaschistischer Widerstandskämpfer, 1985, Dietzmann Verlag Berlin. ↩︎
- Von Dr. Bernd Gross – Selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66208595 ↩︎
- Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, PK 4871/7 ↩︎
- Axen, Hermann, 1996: Ich war ein Diener der Partei, edition ost ↩︎
- Liebsch, Heike (Hrsg.) 2021: Der Neue Israelitische Friedhof in Dresden. Herausgegeben von HATiKVA – Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e.V. Hentrich & Hentrich Verlag, Berlin Leipzig. ↩︎