Erinnerungskultur

Seit 2012 forscht der Kulturbahnhof e.V. zur Zeit des Nationalsozialismus in Markkleeberg. Aus Archiven, Fachliteratur, privaten Sammlungen und Interviews mit Zeitzeug*innen wurden Informationen zusammengetragen, die so noch nie an einem Ort nachzulesen waren.

Der Initiativkreis Riebeckstraße 63 hat sich am 3. Juli 2019 am Ort der ehemaligen Städtischen Arbeitsanstalt gegründet. Das Bündnis aus über 30 Einzelpersonen, zivilgesellschaftlichen, städtischen und wissenschaftlichen Akteur:innen setzt sich für die Gestaltung eines lebendigen Erinnerungsortes ein. Zentral ist unsere Forderung nach einem Gedenken und Lernen am historischen Ort.

Entstanden aus der Initiative der Leipziger Bürgerinnen und Bürger um den 1867 gegründeten Leipziger Geschichtsverein, fanden die Sammlungen des Museums nach wechselnden Aufstellungsorten 1909 im Alten Rathaus eine dauerhafte Stätte, die auch massive Kriegsschäden sowie politisch-ideologische Indienstnahmen in beiden deutschen Diktaturen überstand.

Die Gedenkstätte erinnert an die Opfer, das Unrecht und die Geschichte des NS-Zwangsarbeitseinsatzes in Leipzig und dessen Folgen. Am Standort der HASAG, dem ehemals größten Rüstungsbetrieb Sachsens, erinnert sie exemplarisch an den Arbeitseinsatz tausender ziviler Zwangsarbeiter:innen, Kriegsgefangener und KZ-Häftlinge während des Zweiten Weltkriegs im städtischen Raum.

Die Homepage wurde in verschiedenen Zeitphasen von Schülern und Studenten in Projekten entwickelt und fußt in großen Teilen auf einer 2007 entwickelten Ausstellung („505 Kindereuthanasieverbrechen in Leipzig. Eine Erinnerung. Schüler auf der Suche nach verblassten Spuren.“), die kurz nach der Eröffnung in verschiedenen Leipziger Schulen gezeigt wurde und eine große Resonanz gefunden hat.

Das Erich-Zeigner-Haus in Leipzig Plagwitz ist Zentrum und Begegnungsort für gelebte Zivilcourage und Demokratie. Mit dem ehemaligen Wohn- und Arbeitsort Erich Zeigners (1886-1949) verbindet sich lokale Verwurzelung und Tradition der sächsischen Demokratie mit zukunftsorientierten Projekten der politischen Bildung. 

Verein der Verfolgten des Naziregimes -Bund der Antifaschist:innen

„Aus dem Gestern lernen – in der Gegenwart wirken – die Zukunft gestalten“Seit nunmehr 30 Jahren fühlt sich der VVN-BdA Leipzig e. V. diesem Leitmotto verpflichtet. In dieser Zeit haben wir viel erreicht. Wir haben Gespräche mit Verfolgten geführt und von ihnen gelernt. Wir sind stets bemüht, neue Aktivitäten im Kampf gegen Neonazismus, Rassismus und für eine Welt ohne Faschismus und Krieg zu entwickeln.

Wir sind ein geschichtspolitisches Netzwerk von Vereinen, Verbänden, Initiativen, Geschichtswerkstätten, Projekten und Einzelpersonen. Unsere Mitglieder arbeiten mit unterschiedlichen Zugängen und thematischen Schwerpunkten zur lokalen, regionalen und überregionalen NS-Geschichte. 

Wir sind geschichtsinteressierte Menschen aus verschiedenen Zusammenhängen und auch Einzelpersonen, die an diesem Projekt mitarbeiten. Ziel des Projektes ist die Vermittlung lokaler historischer Hintergründe aus der Zeit des Nationalsozialismus. Im Rahmen unseres Projektes sammeln und kartografieren wir Erinnerungen daran und erläutern die historischen Hintergründe. Diese Erinnerungen können Bruchstücke und auch Texte sein.