Widerstand

Bis 1933 waren Klein- und Großzschocher stark von den Ideen linker Bewegungen geprägt. In dem Arbeiter:innenviertel, das von Armut und einem harten Leben geprägt war, setzten viele Menschen ihr Leben aufs Spiel um der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten etwas entgegenzusetzten. Besonders in den ersten Jahren der Nazi-Diktatur war Zschocher im besonderen Fokus der Repression. Zahlreiche Razzien und Verhaftungen waren die Folge. Besonders die Meyerschen Häusern standen dabei im Fokus. Teilweise wurde der gesamte Wohnkomplex abgeriegelt und von SA-Leuten und Polizei durchsucht. Die Durchsuchungen waren äußerst rabiat, Wohnungseinrichtung wurde zerstört und nicht selten wurden die Bewohner:innen verprügelt und beleidigt. Viele von ihnen kamen wegen geringer Vergehen gegen die politische Gesetzgebung der Nazis für lange Zeit in Haft oder wurden in die Konzentrationslager der Nationalsozialisten verschleppt. Viele wurden dort ermordet oder starben kurz nach der Entlassung an den Folgen der Haft, wer überlebte war sein Leben lang gezeichnet. Nach 1945 wurden vor allem die Taten der Mitglieder der Kommunistischen Partei dokumentiert und ihr Andenken hochgehalten. An die Widerstandgruppe des Internationalen Antifaschistischen Komitee erinnert ein Denkmal in der Nikolai-Rumjanzew-Straße.