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Dieskaustraße 18
Auf der heutigen Brachfläche stand ein kleines zweistöckiges Haus in dem von 1923 bis 1939 die fast zehnköpfige Familie Heuberger lebte. Eine der vielen ostjüdischen Familien, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts in Leipzig niedergelassen hatten und sich hier, gegen viele Widerstände, eine bescheidene Existenz aufgebaut hatte. Die Nationalsozialisten vertrieben die Familie aus Deutschland , die Familienmitglieder wurden über den ganzen Erdball verstreut. Die beiden Familienoberhäupter Sara und Meyer1 Heuberger wurden ermordet, sie waren zu alt für die strapaziöse und gefährliche Flucht durch Europa.
Anfänge in Leipzig
Sara Lora Heuberger kam 1899 als Sara Lora Kohs nach Leipzig. Sie wurde am 08. Juni 1879 im polnischen Jadowniki geboren, das damals noch Teil von Österreich-Ungarn in der Region Westgalizien war.2 Sie war die Tochter von Aron Dawid Kapelner (1844-1911) und Rachel Kapelner, geborene Kohs (1852-1932). Es ist anzunehmen, dass die Familie Kapelner um 1900 zum größten Teil nach Leipzig umsiedelte. Sowohl für den Vater als auch für die Mutter wird von den Nachkommen auf der Online Plattform MyHeritage Leipzig als Todesort angegeben.3 Für die Jahre 1903/1904 ist ein Eintrag im Leipziger Adressbuch für eine Rachela Kapelna in der Baumanstrasse 3 in Kleinzschocher zu finden.4
Zusätzliches:
Jüdische Migration aus Osteuropa
Viele Jüdinnen und Juden aus Galizien wanderten zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus der im heutigen Polen und der Ukraine liegenden Region aus. Der Grund dafür waren antisemitische Pogrome, bedingt durch die zunehmend schlechte wirtschaftliche Lage und den seit Jahrhunderten tief verwurzelten Hass der christlichen Mehrheitsgesellschaft auf Jüdinnen und Juden. Viele der so genannten Ostjuden aus Galizien sprachen aufgrund der Assimilierungspolitik des österreichischen Kaisers deutsch und so war das Deutsche Reich ein naheliegendes Ziel. Der Großteil der Auswanderungswilligen, fast eine Viertelmillion, ging jedoch in die USA. Leipzig hatte aufgrund seiner Stellung im internationalen Pelzhandel, dem Rauchwarengewerbe, bereits gute Handelsverbindungen nach Galizien. Manche der so genannten Ostjuden verlagerten ihre Pelzgeschäfte daher einfach nach Leipzig. Viele jedoch kamen ohne Kapital oder Handelsbeziehungen und verdienten ihren Lebensunterhalt mühsam als fahrende Händler, Schrottsammler oder kleine Angestellte und Handwerker. 1925 gehörten der Israelitischen Religionsgemeinde in Leipzig 12 594 Menschen an, gut zwei Drittel davon waren keine deutschen Staatsbürger:innen, viele davon kamen aus Osteuropa5. Eine von ihnen war Sara Heuberger, die mit ihrer Familie fast vierzig Jahre in Kleinzschocher wohnte, bevor sie am 21. Januar 1942 im Alter von 63 Jahren in das jüdische Ghetto in Riga deportiert wurde. Die Umstände ihrer Ermordung sind bis heute nicht geklärt.
Saras Geschwister
Sara hatte sechs Geschwister und eine Halbschwester, Anna Hane Broder, geborene Haim. Im Leipziger Adressbuch wird Sara Kapelner 1906 zu ersten Mal geführt. Zu diesem Zeitpunkt wohnte sie in der Wigandstraße 43, ihr Beruf wurde mit Händlerin bezeichnet.6 Ihr Bruder Wolf Kapelner lebte zu dieser Zeit ebenfalls in Leipzig. Er betrieb eine Rohproduktenhandlung in Lindenau. Einige Jahre später zog er in die Leipziger Innenstadt und führte dort ein Geschäft.7 Ab Mitte der 20er Jahre verliert sich seine Spur. Er starb am 19. Januar 1942 im Ghetto Litzmannstadt im polnischen Łódź an Hunger und Entkräftung.8 Eine weitere Schwester von Sara, Helene Kapelner, später Einhorn, war Inhaberin eines Pelzgeschäfts in der Leipziger Innenstadt und starb 1941 im Krakauer Ghetto.9 Yehuda bzw. Juda Kapelner wohnte in Köln und starb 1942 in Israel.10 Eine Schwester starb bereits im Kleinkindalter, über die beiden anderen ist nicht viel bekannt. Das Leben ihrer Halbschwester Anne Hane wird ausführlich im Buch „Broder, Cerf & Löbel“ beschrieben. Sie wurde 1944 im Konzentrationslager Bergen-Belsen von den Nazis ermordet.11
Anna und Toni
1901 bekam Sara Heuberger ihr erstes Kind: Anna Kohs.12 Vater des Kindes war Moses Broder, der seit 1899 mit ihrer Halbschwester Anna Hane Broder verheiratet war. Das ergibt sich aus den Angaben der Nachkommen der Familie Heuberger.13 Im Einwohnermeldeamt wurde keine Vaterschaft von Moses Broder vermerkt. Über Anna Kohs ist gegenwärtig nicht sehr viel bekannt. Ein Hinweis darauf, dass Sara Kapelner für einige Zeit mit Moses Broder zusammengelebt haben könnte, ist der Geburtsort ihrer zweiten Tochter Toni. Nachkommen geben diesen mit „Gustav-Adolph-Straße 11, Kleinzschocher“14 an. Für 1904, das Geburtsjahr von Toni Heuberger, ist Moses Broder ebenfalls in der Gustav-Adolf-Straße 11 gemeldet.15 Zu diesem Zeitpunkt ist er auch als Besitzer des Hauses eingetragen. Der heutige Teil der Gießerstraße, abgehend von der Rolf-Axen-Straße bis zur Antonienstraße hieß bis 1907 Gustav-Adolf-Straße. Der Name bezieht sich nicht auf den schwedischen König, sondern auf die Nachnamen der Grundstückseigentümer, auf deren Grund die Straße einst gebaut wurde.
Mehr zu Moses Broder
Moses Broder wohnte zu dieser Zeit ebenfalls in Kleinzschocher und setzte dort den Grundstein für ein überaus erfolgreiches Unternehmen, die Metallverwertung M. Broder & Söhne. Im Buch „Broder, Cerf & Löbl – Nachbarn auf Zeit“ schreiben Jane Wegewitz und Tom Pürschel ausführlich über die Familie und ihren rasanten Aufstieg. Sie wurde von den Nationalsozialisten ihres gesamten Besitzes beraubt und zur Auswanderung gezwungen. Teile der Familie wurden ermordet. Moses Broder besaß auch einige Häuser in der Gießerstrasse, in der er seine erste Rohproduktenhandlung eröffnete. Seinen Anfang nahm das Unternehmen Broder&Söhne in Kleinzschocher, das erste Firmengelände befand sich in der Altranstädterstr. 40, wo auch Saras Mutter Rachel bis zu ihrem Tod 1932 wohnte.
Anna Kohs heiratete später Bernhard Berek Rosenberg, der ein Wäsche.- und Trikotagengeschäft in der Ferdinand-Rohde-Straße betrieb16, sie hatten zwei Kinder17. Am 21. Juli 1939 wurde sie, laut Angaben von Ellen Betram, zusammen mit ihrem Ehemann nach Polen abgeschoben. Von dort aus wurde sie später in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo sie 1942 ermordet wurde. Ihr Mann Bernhard starb dort 1943.18 Die beiden Kinder überlebten die Shoa. Wie, ist jedoch unbekannt. Sie lebten später in Deutschland und England.19
Hochzeit und mühsamer Aufstieg
Saras Eltern Dawid Aron und Rachel Kapelner wohnten zu dieser Zeit in der Baumannstraße 3. Zumindest lässt ein Eintrag im Leipziger Adressbuch von 1904 auf D. Kapelna und R. Kapelna diese Vermutung zu. Das dritte Kind, Josef Heuberger, wurde 1906 geboren. Am 10. April 1907 heiratete Sara Kohs Meyer Heuberger, der am 05.02.1876 in Szczurowa, nur wenige Kilometer von Jadowniki entfernt geboren wurde.20 Nachdem Meyer mehrere Jahre auf Wanderschaft war, zog er 1905 nach Oetzsch, dem heutigen Stadtkern von Markleeberg.21 1908 wurde er im Leipziger Adressbuch als Handelsmann, wohnhaft in der Wendlerstraße 4 verzeichnet.22 Auch er handelte mit Rohprodukten – eine äußerst mühsame Arbeit, bei der Textilabfälle, Metalle, aber auch Knochen und Papier gesammelt und an weiterverarbeitende Betriebe verkauft wurden. Im gleichen Jahr wurde Sohn Bernhard geboren, ein knappes Jahr später Elsa Heuberger. Im Jahr 1911 starb Dawid Aron Kapelner und wurde auf dem Alten Jüdischen Friedhof in der Berliner Straße beigesetzt. Sein Grab ist bis heute erhalten.
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Ein Jahr später gründeten Sara und Meyer eine Rohproduktenhandlung mit Sitz in der Wendlerstraße 4. Die Kinder besuchten die heutige Schule am Adler. 1913 wurde Marie Heuberger, das fünfte Kind von Sara Heuberger, geboren. Sie lernte ihren Vater erst im Alter von 5 Jahren richtig kennen. Als sie ein knappes Jahr alt war, holte der 1. Weltkrieg auch die Familie Heuberger ein. Am 01. September 1914 wurde Meyer Heuberger zur österreichisch-ungarischen Armee eingezogen und war bis zum Ende des Krieges Soldat, 1918 kehrte er laut Aussage seines Sohnes Bernhard als Kriegsinvalide24 endgültig nach Leipzig zurück.25 1918 wurde das letzte Kind von Sara und Meyer Heuberger geboren: David Herbert.
Nach dem Ende der Schulzeit begannen Josef und Bernhard eine Ausbildung. Josef besuchte die Kürschnerklasse in der I. Fach- und Fortbildungsschule in der Löhrstraße.26, während Bernhard eine zweijährige Ausbildung an der Prof. Glaeser’schen Handelsschule am Dittrichring absolvierte.27 Laut einer Aussage von Hans Gerischer, Leiter einer NSDAP-Zelle in Kleinzschocher, die in der Polizeiakte von Bernhard Heuberger festgehalten ist, soll eines der Kinder die Hilfsschule besucht haben28, damit ist wahrscheinlich David Herbert gemeint. Ob diese Aussage jedoch zutrifft, ist nicht belegbar. Über die Ausbildung von Toni, Elsa und Marie ist nichts bekannt.
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Obwohl die Familie ab 1921 als Eigentümer des Hauses Dieskaustraße 18 eingetragen ist, lebte sie wahrscheinlich weiterhin in eher bescheidenen Verhältnissen. Auch ist fraglich, in wie weit Meyer Heuberger als Kriegsinvalide arbeitsfähig war. Als Josef Heuberger 1921 während seiner Lehrzeit wegen versuchtem Diebstahl zu einer Jugendstrafe von 2 Wochen Gefängnis verurteilt wird, gibt er nach einer Nacht im Polizeigewahrsam an:
„Auf den Gedanken den Diebstahl auszuführen bin ich gekommen[,] weil ich während der jüdischen Feiertage einige Mark Taschengeld haben wollte. Meine Eltern können mir […..] nicht geben, weil ich noch fünf Geschwister habe[,] für die sie ebenfalls sorgen müssen. Meine Eltern betreiben eine Rohproduktenhandlung in Leipzig Kleinzschocher und verdienen jetzt nur sehr wenig.[…]“30
Ein eigenes Haus
Im Jahr 1923 zogen die Heubergers in das Haus in der Dieskau-straße 18. Sie wechselten nicht nur den Wohnort, sondern versuchten sich auch in einem neuen Berufszweig und eröffneten eine Weißwarenhandlung.31 Die Bezeichnung Weißwaren war lange Zeit für Unterwäsche gebräuchlich. Vielleicht war dies der Versuch der Tochter Toni Heuberger, sich als selbstständige Geschäftsfrau zu etablieren, 1926 bis 1929 führte sie eine Wäschehandlung in der Hauptstraße (heute Dieskaustraße) 101 in Großzschocher32. In der Dieskaustraße 18 wurde ab 1926 wieder mit Rohprodukten gehandelt. Wahrscheinlich gab Toni das Geschäft in Großzschocher mit ihrer Heirat 1929 auf.
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Tonis Ehemann war Moszek Godal Szilit, der 1898 in Działoszyn in Galizien geboren wurde. Sie heirateten am 25. Dezember 1929 in Vejperty (Weipert) im tschechoslowakischen Teil des Erzgebirges, wenige Tage später wurde die Hochzeit standesamtlich in Kadaň (Kaaden) registriert. Moszek, in offiziellen Dokumenten später als Moritz geführt, kam 1919 nach Deutschland und lebte in Genthin und Magdeburg, wo er ebenfalls mit Rohprodukten handelte. Nach der Hochzeit zog Toni ebenfalls für kurze Zeit nach Genthin und dann eine Zeit nach Magdeburg, kehrte aber 1932 zusammen mit ihrer Tochter Sonja Gisela, die im September 1931 geboren wurde, nach Leipzig zurück.34
Bernhard Heuberger arbeitete seit spätestens 1929 bei der Firma A. Finzel Alteisen-, Metall- und Maschinenhandel in der Weißenfelser Straße. 1930 beantragte er einen Gewerbeschein und machte sich, wie sein Bruder Josef bereits zwei Jahre vor ihm, selbstständig.35 Josef Heuberger heiratete am 28. Oktober 1930 Male Waschitz, die Trauung wird von dem bekannten Leipziger Rabbiner Dr. Joseph Carlebach vollzogen.36Wahrscheinlich arbeitete Josef in dieser Zeit vor allem außerhalb von Leipzig und pendelte zwischen Bayern und Leipzig37. Zwei Jahre später wurde ihr Kind Eleonore Heuberger geboren.
Das Jahr 1933 begann für die Familie Heuberger mit einem tragischen Verlust. Maria Heuberger stirbt mit 19 Jahren am Nachmittag des 1. Januars in einer psychiatrischen Nervenheilanstalt in Leipzig.38 Welche Erkrankung ursächlich für ihren Aufenthalt war und ob der Tod auf natürliche Weise eintrat, ist nicht bekannt. Ende des Monats, am Tag der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, dem 30. Januar, wird Ruth Marie Szilit geboren, die zweite Tochter von Toni und Moszek3941. Für die Heubergers und Szilits begann eine Zeit der Verfolgung und Erniedrigung. Schon zuvor galten sie aufgrund ihrer Staatenlosigkeit – dies galt auch für die Kinder, die alle in Leipzig geboren und aufgewachsen waren – als Ausländer, hatten also nicht die gleichen Rechte wie deutsche Staatsangehörige. Als erstes bekam dies Josef Heuberger zu spüren: aufgrund nicht bezahlter Steuerschulden sollte er im März 1933 ausgewiesen werden. Die Ausweisung konnte er durch Bezahlung der Schuld und das Vorlegen eines gültigen Fremdenpasses gerade noch abwenden.40 Ein Jahr später, im Juli 1934 starb Elsa Heuberger, wahrscheinlich an Tuberkulose.41
Denunziation und Judenhass
Bernhard Heuberger war zu diesem Zeitpunkt schon fast zehn Jahre mit Irma Lanzenberger liiert. Sie lebte mit ihren Eltern in der Dieskaustraße 29 und arbeitete als Verkäuferin in der Fleischerei ihres Vaters. Die beiden waren verlobt und wollten heiraten.42 Doch im Nachbarhaus der Heubergers, fast genau gegenüber in der Nummer 17, wohnte der Lehrer und Leiter der NSDAP-Zelle für den Bereich der oberen Dieskaustraße, Hans Gerischer.43 Noch vor der Verabschiedung der so genannten Nürnberger Rassengesetze im September 1935, die u.a. Beziehungen zwischen Menschen, die die Nationalsozialisten als volksdeutsch definierten und jenen, die sie als jüdisch kennzeichneten, verbot, setzte Gerischer alle Hebel in Bewegung um die Heirat zu verhindern. Er erstattete beim zuständigen Ortsgruppenleiter-West, Wolfgang Knorr, Meldung, welche dieser umgehend weiterreichte. In einem Schreiben des Gaubeauftragten für Sachsen des Rassenpolitischen Amts der NSDAP an das Geheime Staatspolizeiamt Sachsen wurde die Beziehung geschildert und gefordert Irma Lanzenberger in Schutzhaft zu nehmen.
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Bernhard Heuberger wurde in typisch antisemitischer Hetz-Manier vorgeworfen, er wolle sich an der guten wirtschaftlichen Situation der Eltern Irmas bereichern. Das Schreiben ist herabwürdigend und voller antisemitischer Anspielungen. Der Rassenfanatiker Gerischer behauptete weiter, intime Details der Beziehung zwischen Irma und Bernhard zu kennen und überwachte deren Freizeitgestaltung. Wusste über gemeinsame Urlaube Bescheid und welche Lokale die beiden besuchten. Am 11. März 1935 wurde Irma Lanzenberger verhaftet und verbrachte zwei Wochen in Schutzhaft im Polizeigefängnis Leipzig. Gegen Bernhard Heuberger wurde ein Ausweisungsverfahren eröffnet. Am 08. Mai teilte man ihm auf dem Ausländeramt in Leipzig mit, dass er das Reichsgebiet innerhalb von zwei Wochen zu verlassen habe. Die Verfügung wurde am 28. August jedoch wieder aufgehoben.45 Warum und wo sich Bernhard Heuberger in dieser Zeit aufgehalten hat, ist aus den Akten nicht ersichtlich. In der Residentenliste des Bundesarchivs ist für Bernhard Heuberger jedoch ein Aufenthalt im Konzentrationslager Sachsenhausen vermerkt. Wann und wie lange er sich dort inhaftiert war ist unklar. Irma Lanzenberger stand nach ihrer Entlassung aus der Schutzhaft unter polizeilicher Überwachung. Sie und ihre Familie wurden als Feinbild markiert, 1945 gibt sie rückblickend an :
Durch diese Schutzhaft und die Machenschaften der NSDAP wurde ich öffentlich angeprangert, in öffentlichen Versammlungen durch den Schmutz gezogen, sodass ich mich nach ausserhalb begeben musste um mich vor Tätigkeiten zu schützen. Das Geschäft meiner Eltern, in welchem ich tätig war ging unaufhaltsam zurück, da die Verhetzung der Nazi’s nicht nach liess, sondern sich verstärkte und die Propaganda sich auch gegen meine Eltern richtete, dieselben dadurch das Geschäft im Jahre 1940 aufgeben mussten.“
Irma Lanzenberger 1945
[Rechtschreibung im Original]
Der Nationalsozialist Hans Gerischer konnte für seine Tätigkeit nach 1945 nicht belangt werden. Er starb bereits 1939. Wohin Irma Lanzenberger in dieser Zeit ging, ist ebenfalls nicht klar. In einer Liste von Kosten, die ihr durch die Verfolgung entstanden sind, gab sie neben dem Verdienstausfall und Anwaltskosten auch Kosten für den Aufenthalt im Ausland an.46 Sie kehrte auch nach dem Krieg nicht nach Kleinzschocher zurück sondern wohnte in Borsdorf im Landkreis Leipzig. Bernhard Heuberger, der die Shoa überlebte, blieb alleinstehend und kinderlos.
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Ruhe vor dem Sturm
Bernhard Heuberger schien sich in der Folgezeit voll auf seinen Beruf zu konzentrieren. Im Jahr 1936 eröffnete er eine Schrottgroßhandlung, mit der er 1937 in die Weißenfelser Straße 79 zog. Sein Wohnort blieb Kleinzschocher.48 Sein Bruder Josef wohnte mittlerweile im Waldstraßenviertel in der Gustav-Adolf-Straße 25, im gleichen Haus wie sein Schwager Marcus Waschitz. Josef hielt sich aber wahrscheinlich bis 1937 vorrangig im süddeutschen Raum auf. Obwohl der Verfolgungsdruck auf als jüdisch markierte Personen in den Jahren seit 1933 kontinuierlich stieg – in der Zeit wurden 400 antijüdische und rassistische Gesetze und Dekrete verabschiedet, zusätzlich wurden in den jeweiligen Bundesländern weitere diskriminierende Gesetzte erlassen – blieben die Heubergers in Deutschland.
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1938 schien sich ihre Einstellung zu ändern. Josef Heuberger ging bereits im Dezember 1937 mit seiner Frau Male und seiner Tochter Eleonora nach Italien. Obwohl das Land schon lange von dem faschistischen Diktator Mussolini regiert wird, war eine Einreise noch möglich und antisemitische Gesetzte traten dort erst später in Kraft. Im März 1938 kehrten sie jedoch wieder zurück nach Deutschland. Bei der Einreise an der deutsch-schweizerischen Grenze wurde festgestellt, dass das Paar keine Aufenthaltsgenehmigung für Leipzig besaß, sie wurden angezeigt und stellten einen Antrag auf Aufenthalt. Dieser wurde ihnen zwar gewährt, allerdings nur für ein halbes Jahr. Das galt auch für den Rest der Familie Heuberger. Ein weiteres antisemitisches Gesetz des nationalsozialistischen Regimes, das Mitte 1937 verabschiedet wurde, beschränkte die Genehmigung des Aufenthalts polnischer Staatsbürger:innen in Deutschland auf sechs Monate. Menschen mit einer unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung wurde diese entzogen und auf ein halbes Jahr befristet. Die Heubergers bereiteten wahrscheinlich eine Auswanderung in die Vereinigten Staaten vor. Doch dazu kam es nicht mehr.
Deportation und Flucht
Der 28. Oktober 1938 zerstörte das Familienleben in der Dieskaustraße endgültig. Es ist der Tag der so genannten „Polenaktion“. An diesem Tag wurden deutschlandweit Aufenthaltsverbote für jüdische Verfolgte mit polnischer Staatsangehörigkeit ausgesprochen. Nach dem Zusammenbruch der Österreich-Ungarischen Monarchie nach dem ersten Weltkrieg, wurden Sara und Meyer Heuberger, die bis dahin Österreichische Staatsbürger:innen waren, zunächst als staatenlos geführt. Die Nationalsozialisten stuften sie später als polnische Staatsbürger:innen ein, um eine Möglichkeit zu haben die so genannten Ostjuden von der Mehrheitsgesellschaft auszuschließen und sie zur Ausreise zu zwingen. Allein in Leipzig waren davon bis zu 3364 Menschen betroffen. Ein Teil davon konnte sich am 28. Oktober 1938 vorerst in das polnische Konsulat retten und dort das Ende der „Aktion“ abwarten.
Mehr zum 28.10.1938
Die „Polenaktion“ […], in deren Rahmen 17.000 Jüdinnen und Juden mit polnischer Staatsangehörigkeit aus Deutschland äußerst rabiat abgeschoben wurden, fand lange weder in der Forschung, noch in der Erinnerungskultur besondere Beachtung. Mit der Annexion Österreichs am 12. März 1938 veränderte sich die Situation der im Reichsgebiet lebenden Juden entscheidend, da sie einen nachhaltigen Einfluss auf die Einwanderungspolitik vieler europäischer Staaten hatte. Nun, da Österreich nicht mehr als Zufluchtsort in Frage kommen konnte und gleichermaßen der nationalsozialistischen „Judenpolitik“ unterlag, befürchteten die Nachbarstaaten des Deutschen Reiches einen noch größeren Zustrom jüdischer Emigrant:innen, wovor sie sich durch Verschärfung der Einreisebestimmungen schützen wollten. […] in Polen [ richteten sich]die Maßnahmen gegen [die] eigene[n] Staatsangehörige[n], die sich außerhalb des Landes aufhielten.
So sah das am 31. März 1938 vom polnischen Parlament verabschiedete Gesetz die Möglichkeit vor, allen polnischen Staatsangehörigen, die länger als fünf Jahre ununterbrochen im Ausland lebten, die Staatsangehörigkeit zu entziehen, da jene […] ihre Verbindung zur polnischen Nation verloren hätten. Das betraf im Deutschen Reich schätzungsweise 30.000 und in Österreich zusätzliche 20.000 polnische Juden. Mit einem Erlass von Anfang Oktober 1938 sollte das genannte Gesetz umgesetzt werden. Die polnische Regierung wollte mit allen Mitteln einer Massenausweisung aus dem Deutschen Reich zuvorkommen und forderte nun jeden polnischen Bürger im Ausland auf, sich bei dem für ihn zuständigen Konsulat zu melden, um seinen Pass mit einem Kontrollvermerk versehen zu lassen. Tat er das nicht, sollte der polnische Pass mit dem 30. Oktober 1938 ungültig werden. Als der Erlass über die Deutsche Botschaft in Warschau auch in Berlin bekannt wurde, erhielten kurz darauf tausende polnischer Jüdinnen und Juden im Deutschen Reich ab dem 27. Oktober 1938 einen Ausweisungsbefehl, wurden verhaftet und mit größter Eile entweder zu Fuß oder in Sammeltransporten über die polnische Grenze abgeschoben.
Da die Anordnung zur Zwangsausweisung der polnischen Juden nicht alle Reichsteile zeitgleich erreichte, variierte das Abschiebedatum je nach Wohnort zwischen dem 27., 28. oder 29. Oktober 1938. Ferner ließ der Erlass den Behörden vor Ort einen gewissen Interpretationsspielraum, so dass sich nicht nur die Art und Weise der Durchführung reichsweit unterschied, sondern auch die Entscheidung darüber, wem die Ausweisung drohte. Waren es in einer Stadt bzw. Region ganze Familien, die von der Polizei aus ihren Wohnungen geholt wurden, traf es andernorts nur die männlichen Mitglieder eines Haushaltes. Erreichte die Ausweisung einmal nur polnische Juden, die das 18. Lebensjahr vollendet hatten, so wurden an anderer Stelle auch Klein- und Kleinstkinder abgeschoben.49
Ein Teil der Familie Heuberger wurde in der überfallartigen Aktion an die polnische Grenze verschleppt. Meyer, Bernhard, Toni und Moszek Szilit sowie ihre Kinder Sonja und Ruth wurden zusammen mit weiteren 2000 Leipziger:innen zum Hauptbahnhof gebracht. Die Maßnahmen wurden in der Regel von Schutzpolizisten durchgeführt, die Betroffenen oft unter einem Vorwand oder durch Zwang dazu gebracht, mitzukommen. So konnten keinerlei Wertgegenstände, Kleidung oder sonstige Habseligkeiten mitgenommen werden.
Ein Wachtmeister der Schutzpolizei kam zu uns, klingelte und teilte uns sehr höflich mit, dass wir unsere polnischen Pässe auf dem Polizeirevier prüfen lassen müssten. […] vor dem Polizeirevier stiegen wir in einen Bus mit der großen Aufschrift Vergnügungsfahrt ein. Wir fuhren […] und kamen dann am Hauptbahnhof an auf dessen Dächern SS-Posten mit Maschinengewehren standen. Der ganze Komplex war hermetisch abgeriegelt und der Zug stark bewacht.
Marcel Rowen beschreibt seine Abschiebung aus Leipzig am 28.10.193850
Die Züge fuhren von Leipzig nach Zbaszyn (dt.: Bentschen), die polnische Regierung weigerte sich zunächst die Verschleppten aufzunehmen. Zwei Tage lang mussten die Menschen im Niemandsland an der Grenze zu Polen gezwungen auszuharren. Dann durften diejenigen, die in Polen Verwandtschaft besaßen, nach Polen einreisen. Für die Heubergers und Szilits ging es zunächst in das 400 Kilometer entfernte Czestochowa, wo Moszek Szilits jüngerer Bruder Jacob mit seiner Familie wohnte und dort eine Fabrik betrieb. Jakob Szylit wurde später im Vernichtungslager Treblinka ermordet.
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Die Stadt war vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht ein knappes Jahr später ein blühendes Industriezentrum, vor allem bekannt für die Herstellung von Spielzeug, und neben Krakau und Lublin eine der größten Städte in der Region mit einem hohen Anteil an jüdischen Einwohner:innen. Viele von ihnen fielen schon in der ersten Nacht des Einmarsches, dem 03. September 1939, einem grausamen Massaker der deutschen Wehrmacht zum Opfer, bei dem bis zu tausend Menschen ermordet wurden. Mayer Heuberger war dort eine Zeit im jüdischen Krankenhaus untergebracht, bevor er laut Aussagen von Angehörigen zurück in seine Heimatstadt Szczurowa ging. Wahrscheinlich wurde er später gezwungen im jüdischen Ghetto in Brezseko, der nächstgrößeren Stadt, unter menschenunwürdigen Bedingungen zu leben. Das Ghetto wurde im September 1942 liquidiert und die Einwohner:innen in das Vernichtungslager Bełzec deportiert, wo Meyer Heuberger 1942 ermordet wurde.52
Bernhard Heuberger befand sich Ende 1938 in Krakau, wo er im Hotel Royal wohnte. Er versuchte noch einmal, eine Genehmigung zu bekommen um das Haus in Leipzig zu verkaufen, dies wurde jedoch von der Stadt abgelehnt.53Von Krakau aus suchte er nach Möglichkeiten zur weiteren Flucht. Nach Angaben von Verwandten schaffte er es, nach England zu kommen, wo er eine „menschenfreundliche Familie“ kannte, die dafür sorgte, dass er seine Schwester Toni und ihre Kinder zunächst für einen Urlaub nach England kommen konnten. Der Ausbruch des Krieges im September 1939 rettete ihnen das Leben, sie mussten nicht nach Polen zurückkehren.54
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Josef und Male Heuberger waren mit ihrer Tochter Eleonore in Leipzig geblieben. Sie waren am 28. Oktober 1938 vielleicht nicht Zuhause oder wurden gewarnt, vielleicht fanden sie auch im polnischen Konsulat in der Wächterstraße 32 zusammen mit rund 1300 als jüdisch markierten Leipziger:innen, Zuflucht. Am 24. Dezember 1938 reisten sie „ins Ausland“56 wahrscheinlich zusammen mit Male Heubergers Bruder Marcus Waschitz. Über Lissabon kamen sie nach Tanger, wo Male Heuberger am 10. September 1942 starb.60 Der Tod war möglicherweise eine Folge der Geburt ihres zweiten Kindes, Ezer Bernard Heuberger. Er wurde am 11. November 1941 geboren. Drei Jahre später, im September 1944 erhielten Josef und seine beiden Kinder durch die Hilfe des Jewish Joint Distribution Committee ein Visum um über Philadelphia nach Kanada auszuwandern. Über den weiteren Weg von Marcus Waschitz ist derzeit nichts näheres bekannt, wahrscheinlich hielten sie sich noch bis in die 1950er Jahre in Tanger auf. Josef Heuberger kam mit den beiden Kindern nach Kanada, wo er am 29. November 1947 Sophie Tugendhaft heiratete. Er starb am 01. April 1966 in Ontario. Seine Frau Sophie lebte noch bis 1988 in Kanada.
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Deportation aus Leipzig
Als Sara Heuberger am 29. Oktober 1938 zusammen mit ihrem jüngsten Kind David Herbert aus Prag, wo sie nach Aussage gegenüber der Polizei Verwandte besucht hatte, zurück nach Leipzig kam, wurde sie auf das 18. Polizeirevier in Leipzig gebracht. Sie wurde allerdings am selben Tag wieder entlassen. Ihr wurden die Schlüssel zu ihrem Haus wieder aushändigt und sie kehrte in die Dieskaustraße 18 zurück.58 Dort blieb sie allerdings nicht mehr lange. Den Verkauf des Hauses in der Dieskaustraße übernahm ein Rechtsanwalt Häußler, der die Familie anscheinend schon länger beriet. Der letzte verbliebene Angehörige, David Herbert Heuberger verlässt Leipzig am 14. Januar 1939 Richtung Brüssel59, wo Isaak Szylit lebte, ein weiterer Bruder seines Schwagers Moszek, der sich ebenfalls dort aufhielt. Von dort aus gelang ihnen die Flucht nach England.60 Isaak Szylit wurde wenige Tage später bei dem Versuch, sich auf einem Kohlendampfer außer Landes zu schmuggeln entdeckt und nach Deutschland deportiert. Von dort aus wurde er nach Auschwitz verschleppt, wo er am 06. Januar 1943 ermordet wurde.61
Sara Heuberger musste am 30. Oktober 1939 das Haus in der Dieskaustraße verlassen und in eines der sogenannten „Judenhäuser“ im Waldstraßenviertel ziehen. Dort lebte sie in der Nordstraße 11, wahrscheinlich als Untermieterin bei verschiedenen Familien.62 Am 21. Januar 1942 wurden 561 Leipziger Jüdinnen und Juden zusammengetrieben und in Zügen nach Riga deportiert. Sara Heuberger war eine von ihnen. Sie wurde mit der Nummer 166 auf der Deportationsliste vermerkt. Ob sie die Fahrt bis nach Riga in den teils offenen Waggons bei bitterer Kälte überlebte, ist fraglich. Sara Heuberger war zu diesem Zeitpunkt 63 Jahre alt. Ihre Spur verlor sich nach der Deportation. Sie hatte sieben Kinder geboren, einen Weltkrieg erlebt, war einmal quer durch Europa gezogen auf der Suche nach einem Ort, an dem sie überleben konnte und hatte sich eine bescheidene Existenz aufgebaut. Sie war Österreicherin, Polin, Leipzigerin und Jüdin. Die Nationalsozialisten machten aus ihr eine Nummer und ermordeten sie, ihren Mann, ihre erste Tochter und zahlreiche weitere Familienangehörige und Bezugspersonen.
Was bleibt?
Das Haus in der Dieskaustraße Nummer 18 steht schon lange nicht mehr. Bis auf einen Eintrag im Gedenkbuch der Leipziger Opfer der Shoa des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig für Sara Heuberger gibt es keine sichtbare Erinnerung an die Familie. Bis zu 170 Personen wurden nach jetzigem Forschungsstand in Zschocher von den Nationalsozialisten als Juden verfolgt, erniedrigt, zur Auswanderung gezwungen, ihres Hab und Gutes beraubt und oft bestialisch ermordet. Sie alle waren unsere Nachbarn und Nachbarinnen, die eines Tages still und leise verschwanden. Auch nachdem das Terror-Regime der Nationalsozialisten zusammengebrochen war, wollten sich viele nicht mehr an diejenigen erinnern, die noch wenige Jahre zuvor neben ihnen gewohnt hatten.
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Quellen
- In den Dokumenten über die Familie erscheint der Vorname in den Varianten Mayer/Meir/Meyer. Wir haben uns für diesen Text für die Variante Meyer entschieden, da dieser auch von Nachkommen angegeben wird. ↩︎
- Sächsisches Staatsarchiv (SächStA-L), 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP-113287 ↩︎
- MyHeritage ist eine Online-Datenbank zur Familien- und Ahnenforschung. Für die Familien Heuberger und Szilit wurde dort durch Nachkommen, v.a. von Mrs. Gene Laura Collins, ein umfangreicher Stammbaum angelegt, der teils detaillierte Informationen zu einzelnen Familienmitglieder enthält. Insofern diese nicht durch offizielle Dokumente belegt wurden, sondern auf Aussagen von Familienangehörigen beruht, ist dies im Text entsprechend gekennzeichnet. Die Datenbank ist unter https://www.myheritage.de/site-family-tree-517552631/collins?rootIndivudalID=2000179&familyTreeID=2, einsehbar und kann mit einer 2-wöchigen Testversion kostenfrei genutzt werden. Im Folgenden wird die Quelle, der Einfachheit halber mit MyHeritage / Gene Laura Collins bezeichnet. ↩︎
- Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB Dresden) stellt unter https://adressbuecher.sachsendigital.de/ digitalisierte Adress- und Telefonbücher für Leipzig von 1701 bis 1949 zur Verfügung. Für Kleinzschocher sind Aufzeichnungen von 1880 bis 1904 vorhanden. Im Folgenden wird die Quelle, der Einfachheit halber, mit Adressbuch und Verweis auf den jeweiligen Ort und das Erscheinungsjahr angegeben. In diesem Fall:
Adressbuch, Leipzig, 1903
Adressbuch, Leipzig, 1904. ↩︎ - Diamant Adolf, Chronik der Juden in Leipzig, 1993, Verlang Heimatland Sachsen GmbH, Chemnitz S. 123 ↩︎
- Adressbuch, Leipzig, 1906 ↩︎
- Leipziger Adreßbuch von 1907 ↩︎
- MyHeritage / Gene Laura Collins ↩︎
- Bertram, Ellen: Leipziger Opfer der Shoah. Leipzig 2015, siehe auch: MyHeritage / Gene Laura Collins ↩︎
- MyHeritage / Gene Laura Collins ↩︎
- Siehe Wegewitz, Jane; Pürschel, Tom: Broder, Cerf & Löbl – Nachbarn auf Zeit, Berlin 2017, S. 32 ↩︎
- MyHeritage / Gene Laura Collins ↩︎
- Ebd. ↩︎
- ebd. ↩︎
- Adressbuch, Kleinzschocher, 1904 ↩︎
- Bertram, Ellen: Leipziger Opfer der Shoah. Leipzig 2015, S. 11-100. ↩︎
- MyHeritage / Gene Laura Collins ↩︎
- Bertram, Ellen: Leipziger Opfer der Shoah. Leipzig 2015, S. 11-100. ↩︎
- MyHeritage / Gene Laura Collins ↩︎
- SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP-S 906 ↩︎
- Meldeblatt Sara Heuberger, SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP-113287 ↩︎
- Adressbuch, Leipzig, 1908 ↩︎
- Archiv der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig ↩︎
- SächStA-L,20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP-S 906 ↩︎
- Ebd. ↩︎
- Leipzig, Adressbuch, 1921 / SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PPS 911 ↩︎
- Leipzig, Adressbuch, 1921 / SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PPS 911 ↩︎
- SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP-S 906 ↩︎
- SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PPS 911 ↩︎
- SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PPS 911 ↩︎
- Adreßbuch, Leipzig, 1923 ↩︎
- Adressbuch, Leipzig,1926 u. 1928 ↩︎
- SächsStA-L,20031 Polizeiprädisdium Leipzig, Nr. PP-S 3442 ↩︎
- SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, Nr. PP-S 3442 ↩︎
- SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PPS 911 / SächStA-L,20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP-S 906 ↩︎
- SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP 113287 ↩︎
- SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PPS 911 ↩︎
- MyHeritage / Gene Laura Collins ↩︎
- SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP M 3245 ↩︎
- SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PPS 911 ↩︎
- SächStA-L,20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP-S 906 ↩︎
- SächStA-L,20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP-S 906 ↩︎
- Adressbuch, Leipzig, 1935 ↩︎
- SächStA-L,20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP-S 906 ↩︎
- SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP-S 906 ↩︎
- SächStA-L, 20237 Bezirkstag / Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 3392 ↩︎
- Arendt, Christine, 2019, Unser Kleinzschocher – Erinnerungen und Lebensbilder zusammengetragen von Christine Arendt, Pro Leipzig, Leipzig, S.103 ↩︎
- Adressbuch, Leipzig, 1938 ↩︎
- https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/introduction/#entstehung ↩︎
- Rowen Marcel, 2002, Verlag Karl Heinrich Bock, Bad Honnef, S. 33 ff ↩︎
- postcard, Public domain, via Wikimedia Commons ↩︎
- Vergl. THE UNITED STATES HOLOCAUST MEMORIAL MUSEUM, Encyclopedia of CAMPS AND GHETTOS,1933–1945, VOLUME II, Ghettos in German-Occupied Eastern Europe
Part A S. 495 / MyHeritage/ Gene Laura Collins ↩︎ - SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP-S 679 ↩︎
- MyHeritage / Gene Laura Collins ↩︎
- User:Merlin, CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons ↩︎
- MyHeritage / Gene Laura Collins ↩︎
- https://www.jewishgen.org/databases/cemetery/jowbr.php?rec=J_ON_0032015 ↩︎
- SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP-S 679 ↩︎
- Ebd. ↩︎
- MyHeritage/ Gene Laura Collins ↩︎
- MyHeritage/ Gene Laura Collins ↩︎
- SächStA-L, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, PP 113287 ↩︎
- Foto: Rene Streich ↩︎